Schritte nach vorn, auch wenn sie manchmal rückwärts gerichtet sind
Unser erster Versuch, international zu expandieren, fand 2003 in Polen statt. Damals kamen SMS und die Clubkultur in Schwung, aber nach drei Jahren wurde klar, dass dies mit unserem Erfolg in den Niederlanden nicht zu vereinbaren war. Ein Jahrzehnt später beschlossen Jeroen und Gilbert, es erneut zu versuchen - diesmal in Belgien. Bis 2015 kamen Großbritannien, Deutschland und Frankreich hinzu.
Jeder Markt erforderte eine eigene Strategie. Jeroen erklärt: „Es geht wirklich um Versuch und Irrtum. Wenn etwas nicht funktioniert, muss man sich anpassen. Manchmal macht man einen Schritt vorwärts, manchmal zwei zurück, aber man geht immer weiter. In jedem Land haben wir lokale Teams aufgebaut, die den Markt kennen und die Sprache sprechen. Jeroen und Gilbert suchten ständig nach neuen Möglichkeiten - sei es durch einen lokalen Kunden oder eine strategische Übernahme.
Kulturelle Unterschiede: Vielleicht sind wir die Seltsamen
Jedes Mal, wenn wir ein neues Land betraten, dachten wir: „Dieser Ort ist so anders als die Niederlande.“ Aber nach einer Weile wurde uns klar, dass vielleicht wir diejenigen waren, die anders waren. In vielen Ländern herrscht eine eher hierarchische Kultur, während unser Ansatz genau das Gegenteil ist.
Aus diesem Grund beschlossen die Gründer, die internationalen Aktivitäten von Paris aus zu leiten, unter der Leitung von Hodny, einem Franzosen, der sich gut mit kulturellen Nuancen auskennt. Wir wollten ein kohärentes Team sein und nicht nur die holländische Art, Dinge zu tun, durchsetzen. Wie Gilbert es ausdrückt: „Es ist wichtig, zuerst die anderen zu verstehen, bevor man erwartet, verstanden zu werden.“
Innovation über Grenzen hinweg
Bei unserer Reise ging es nicht nur um die Expansion in neue Märkte, sondern auch um die Erkundung neuer Branchen und die Entwicklung innovativer Produkte. Um das Jahr 2010 herum wagten wir den Schritt in den Regierungssektor, ein völlig anderes Umfeld als die Nachtclubszene, die wir so gut kannten. Um uns in dieser neuen Landschaft zurechtzufinden, stellten wir ein Team von Experten zusammen, die die Sprache dieser Branche sprachen.
Gleichzeitig haben wir uns intensiv mit Premium SMS beschäftigt, was uns von einem Technologieunternehmen zu einem Finanzdienstleister gemacht hat. Wir wickelten Transaktionen zwischen Nutzern und Kunden ab, was zu bahnbrechenden Innovationen führte. So entstanden Tools wie Geef Mobiel und IdealQR, die es Wohltätigkeitsorganisationen ermöglichen, effektiver Spenden zu sammeln. „Die Spendensammler standen vor Herausforderungen, da immer weniger Menschen Bargeld bei sich trugen, aber mit einem QR-Code wurde das Spenden mühelos“, erzählt Jeroen.
Federn rupfen auf dem Markt
Unser wachsender Erfolg kam bei einigen unserer Konkurrenten nicht gut an. Einige ihrer Kunden waren zu uns gewechselt, weil sie von unseren wettbewerbsfähigeren Preisen angezogen wurden. Ein Konkurrent war so frustriert, dass er sogar einen ehemaligen Kunden verklagte, weil er sich für uns entschieden hatte. Während des Verfahrens behauptete er spöttisch: „Ihre Server sind im Grunde in einem Hühnerstall untergebracht - das ist völlig amateurhaft.“
Als der Kunde den Prozess gewann, konnte sich Gilbert einen scherzhaften Spruch nicht verkneifen: „Warum kommen Sie nicht mal vorbei und füttern die Hühner?“ Er wusste, dass unsere selbst gebaute Infrastruktur der Aufgabe mehr als gewachsen war.
Das Chaos als Motor des Fortschritts annehmen
Bei CM.com halten wir uns nicht an starre Pläne. Stattdessen setzen wir auf Flexibilität, was manchmal auch bedeutet, dass wir ein wenig Chaos zulassen - das ist es, was unsere Kreativität anregt und Innovationen vorantreibt. Jeroen drückt es so aus: „Wenn nie etwas schief geht, ist man wahrscheinlich nicht schnell genug. Ein wenig Chaos hält den Schwung aufrecht.“ Wir stellen unsere Systeme sogar mit Experimenten wie 'Chaos Monkey' auf die Probe. „Einmal habe ich die Stromzufuhr zu unserem Serverraum unterbrochen, nur um zu sehen, wie wir reagieren würden. Das ist wie eine Feuerwehrübung“, lacht Jeroen.
Gilbert fügt hinzu: „Es geht nicht darum, Chaos zu schaffen, nur um Spaß daran zu haben. Wir wissen, dass die Welt unvorhersehbar ist, und indem wir diese Unvorhersehbarkeit annehmen, finden wir neue Möglichkeiten für Innovationen.“
Die Zukunft ist grenzenlos
Bei CM.com gehen wir immer wieder an die Grenzen - wir erforschen neue Märkte, entwickeln Spitzentechnologien und finden immer bessere Wege, um unsere Kunden zu bedienen. „Die Zukunft steht uns offen, wir fangen gerade erst an“, sagt Gilbert mit einem Funken Aufregung in seinen Augen.